Sie haben eine Arbeit, die für Sie nicht einfach nur ein Job ist, sondern die Sie erfüllt. In der Sie aufgehen. Sie können sich keine andere Arbeit vorstellen, als die, die Sie machen.
Das ist für mich meine Arbeit, das, was ich seit über 16 Jahren mache, mit Leib und Seele und sehr viel Herzblut. Ich bin über einige Umwege zur Homöopathie gekommen und sie hat mich gefangengenommen. Heute ist für mich ein Buch über Homöopathie, Fallstudien und Mittelbeschreibungen das, was für andere ein Krimi ist. Nach all den Jahren lerne ich immer noch mit Begeisterung, was es über die homöopathischen Behandlungen zu lernen gibt. Und ich kann mir auf gar keinen Fall vorstellen, dass sich das einmal ändern wird. Ich habe so viel erfolgreiche Behandlungen begleiten dürfen, dass ich noch nie auf die Idee gekommen bin, die Wirksamkeit der Homöopathie und der Naturheilkunde anzuzweifeln.
Ich weiß, dass sich an dieser Heilmethode die Geister scheiden. Das habe ich selbst erleben dürfen, als ich meinen alten Beruf aufgegeben habe und in diesen Beruf gewechselt bin. Kommentare wie: Das bringt doch nichts. Was sollen denn so ein paar Globuli bewirken. Das ist doch nur Placebo. Davon kannst Du doch nie und nimmer leben. Du hast doch jetzt so einen tollen Job, wieso willst Du das denn alles auf‘s Spiel setzen… waren noch welche der freundlicheren Art.
Ich hab es trotzdem gemacht. Nochmal neu angefangen in einem Beruf, der ja eigentlich nichts bringt. Er hat mir was gebracht: Erfüllung und Erfolg, die Freude, Tieren helfen und sie auf dem Weg in die Gesundheit begleiten zu können. Ohne schädliche Nebenwirkungen und ohne Medikamente, die oft mehr schaden als nützen und ohne massenweise Antibiotika und Co. Oft als Alleinbehandlung und manchmal auch als Begleitung zur allopathischen Therapie. Ich durfte einige Tierärzte kennenlernen, die meine Arbeit und mein Wissen anerkannt haben und ich fände es sehr wünschenswert, wenn dies in Zukunft nicht die Ausnahme bleiben sondern eher die Regel würde.
Und jetzt ist dieses Jahr im Juni vom Bundestag ein Tierarzneimittelgesetz beschlossen worden, das im Januar 2022 wirksam werden soll. Nach diesem Gesetz dürfen dann Tiere nur noch mit Arzneien behandelt werden, die auch für Tiere zugelassen/registriert sind. Und das gilt auch für die homöopathischen Arzneimittel.
Was bedeutet das für mich als Tierheilpraktikerin und für Sie als Tierhalter?
Die homöopathischen Arzneimittel sind für Menschen zugelassen, nicht ausdrücklich für Tiere. Für Tiere zugelassen sind nur sehr wenige homöopathische Arzneien, davon 11Komplexmittel und 8 Einzelmittel.
Wenn es also nicht gelingt, eine Änderung von diesem Gesetz durchzusetzen, dann kann das das Ende der homöopathischen Behandlungen für Tiere bedeuten.
Diesen Monat wird das Gesetz durch den Bundesrat gehen und dem Bundespräsidenten vorgelegt. Wird es so ‚durchgewunken‘ dann sind homöopathische Mittel in Zukunft nur noch beim Tierarzt erhältlich. Auf Rezept! Nicht mehr frei verkäuflich in der Apotheke und nicht mehr bei Ihrem/r Tierheilpraktiker/in.
Was bedeutet das?
Ist Homöopathie inzwischen doch als wirksame Heilmethode anerkannt? Obwohl sie doch eigentlich laut ihrer Kritiker/innen nicht wirkt?
Nein ist sie nicht. Das zeigt sich ja auch bei der homöopathischen Behandlung von Menschen. Immer wieder wird gefordert, dass dies nicht anerkannter Bestandteil einer Behandlung sein darf und die Kosten – obwohl einige Kassen sie erstatten – von den Patient/innen selbst getragen werden müssen.
Tierärzte dürfen und sollen nur behandeln, was sie studiert und gelernt haben! Das ist Verpflichtung und Gesetz. Dieses Gesetz wird aber gebrochen, wenn ein Tierarzt, der keine Erfahrung mit Homöopathie hat, diese plötzlich verschreiben/verordnen soll.
Fakt ist, dass die meisten Tierärzte keine, aber auch gar keine Ahnung haben von Homöopathie. Tierheilpraktiker/innen die sich seit Jahren damit beschäftigen, Ausbildungen und Fortbildungen absolviert haben und das noch immer tun, dafür aber umso mehr. Sie haben – verbunden mit viel Kosten und Zeitaufwand – von anerkannten Homöopathiedozenten gelernt, haben oft selbst an Studien teilgenommen und nehmen an internationalen Kongressen teil, um ihre Patienten bestmöglichst und umfassend behandeln zu können.
Das ist ein Wissen, das meiner Ansicht nach so gut wie kein Tierarzt vorweisen kann. Es sei denn, er hat sich frühzeitig auf Homöopathie eingelassen und spezialisiert, weil er erkannt hat, dass die herkömmlichen allopathischen Behandlungsmethoden sehr oft nicht hilfreich sind oder einer homöopathischen Begleitung bedürfen.
Es gibt keine Verordnung darüber, welche Ausbildungen und welchen Wissensstand ein Tierarzt in Bezug auf homöopathische Therapien vorweisen muss. Muss er vielleicht gar keine vorweisen, weil er ja Medizin studiert hat?
Wenn das so ist, kann ich dann in Zukunft als Tierheilpraktikerin auch alle Tierarztpraktiken anwenden? Wie absurd ist das denn!
Das hat mit arbeiten und behandeln zum Wohl des Tieres nichts zu tun. Aber dies hat ja Geschichte, Tradition sozusagen! Schon unsere Landwirtschaftsminister/innen glänzen meist allein dadurch, dass sie keine Ahnung von artgerechter Tierhaltung haben, dies aber gründlich und zu 100%.Dafür aber ein paar Ideen, wie man das Tierwohl verbessern könnte. In 30 Jahren aber erst, die Umstellung darf ja nicht zu abrupt sein! Könnte ja sonst die Agrar- und Pharmalobby irritieren oder – noch schlimmer – auf die Barrikaden bringen.
Wenn die Politik nicht völlig unglaubwürdig werden möchte, sollte sie dafür Sorge tragen, dass dieses Gesetz wieder in einer Schublade oder, noch besser auf dem Müll, landet. Da wo es hingehört. Die Schubladen sind ja eh schon voll mit Gesetzen, die etwas bewirken könnten, aber leider viel zu unbequem sind, um sie durchzusetzen. Da ist so ein Erfolg, mal eben einen seriösen, sehr gut ausgebildeten Berufszweig komplett vom Tisch zu wischen oder dies zumindest zu versuchen, schon einfacher einzufahren.
Wäre man an soliden und ernsthaften Verbesserungen in Bezug auf das Heilwesen und den Tierschutz genauso engagiert, würde unsere Umwelt und vor allem die Welt unserer Tiere schon um einiges besser da stehen.
Mein größter Wunsch für den Moment ist, dass unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der vermutlich für die Ablehnung oder Genehmigung von diesem unverständlichen und ignoranten Gesetz zuständig ist, sich aufrichtig damit auseinandersetzt und es nicht zulässt, dass eine Heilmethode, die 1796 von dem deutschen Arzt! Samuel Hahnemann eingeführt wurde und seit langem praktikziert wird bei Tieren nicht mehr anwendbar sein darf.
Unterstützen können Sie uns alle mit der Unterzeichnung dieser Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/therapiefreiheit-fuer-tiere-erhalten-tierarzneimittelgesetz-ueberarbeiten
Ich für meinen Teil werde mich weiterhin mit meiner Arbeit für die homöopathische Behandlung meiner tierischen Patienten einsetzen.
Für Sie als Tierhalter kann ich mir nur wünschen, dass Sie weiterhin Zugang zu homöopathischen Mitteln haben werden. Auf jeden Fall macht es jetzt noch mehr Sinn, sich eine gut ausgestattete Hausapotheke anzulegen, um dann im Falle eines Falles, das von der Tierheilpraktikerin Ihres Vertrauens empfohlene Mittel jederzeit parat zu haben ;-). Und natürlich gilt: wenn Sie Fragen haben zu Globulis oder eben dieser Hausapotheke, immer her damit. Diese zu beantworten gehört zu meiner Arbeit. Und die liebe ich ja über alles. Das zumindest kann kein Gesetz der Welt verbieten.