Stellen Sie sich das mal vor…

Sie haben eine Arbeit, die für Sie nicht einfach nur ein Job ist, sondern die Sie erfüllt. In der Sie aufgehen. Sie können sich keine andere Arbeit vorstellen, als die, die Sie machen.

Das ist für mich meine Arbeit, das, was ich seit über 16 Jahren mache, mit Leib und Seele und sehr viel Herzblut. Ich bin über einige Umwege zur Homöopathie gekommen und sie hat mich gefangengenommen. Heute ist für mich ein Buch über Homöopathie, Fallstudien und Mittelbeschreibungen das, was für andere ein Krimi ist. Nach all den Jahren lerne ich immer noch mit Begeisterung, was es über die homöopathischen Behandlungen zu lernen gibt. Und ich kann mir auf gar keinen Fall vorstellen, dass sich das einmal ändern wird. Ich habe so viel erfolgreiche Behandlungen begleiten dürfen, dass ich noch nie auf die Idee gekommen bin, die Wirksamkeit der Homöopathie und der Naturheilkunde anzuzweifeln.

Ich weiß, dass sich an dieser Heilmethode die Geister scheiden. Das habe ich selbst erleben dürfen, als ich meinen alten Beruf aufgegeben habe und in diesen Beruf gewechselt bin. Kommentare wie: Das bringt doch nichts. Was sollen denn so ein paar Globuli bewirken. Das ist doch nur Placebo. Davon kannst Du doch nie und nimmer leben. Du hast doch jetzt so einen tollen Job, wieso willst  Du das denn alles auf‘s Spiel setzen… waren noch welche der freundlicheren Art.

Ich hab es trotzdem gemacht. Nochmal neu angefangen in einem Beruf, der ja eigentlich nichts bringt. Er hat mir was gebracht: Erfüllung und Erfolg, die Freude, Tieren helfen und sie auf dem Weg in die Gesundheit begleiten zu können. Ohne schädliche Nebenwirkungen und ohne Medikamente, die oft mehr schaden als nützen und ohne massenweise Antibiotika und Co. Oft als Alleinbehandlung und manchmal auch als Begleitung zur allopathischen Therapie. Ich durfte einige Tierärzte kennenlernen, die meine Arbeit und mein Wissen anerkannt haben und ich fände es sehr wünschenswert, wenn dies in Zukunft nicht die Ausnahme bleiben sondern eher die Regel würde.

Und jetzt ist dieses Jahr im Juni vom Bundestag ein Tierarzneimittelgesetz beschlossen worden, das im Januar 2022 wirksam werden soll. Nach diesem Gesetz dürfen dann Tiere nur noch mit Arzneien behandelt werden, die auch für Tiere zugelassen/registriert sind. Und das gilt auch für die homöopathischen Arzneimittel.

Was bedeutet das für mich als Tierheilpraktikerin und für Sie als Tierhalter?

Die homöopathischen Arzneimittel sind für Menschen zugelassen, nicht ausdrücklich für Tiere. Für Tiere zugelassen sind nur sehr wenige homöopathische Arzneien, davon 11Komplexmittel und 8 Einzelmittel.

Wenn es also nicht gelingt, eine Änderung von diesem Gesetz durchzusetzen, dann kann das das Ende der homöopathischen Behandlungen für Tiere bedeuten.

Diesen Monat wird das Gesetz durch den Bundesrat gehen und dem Bundespräsidenten vorgelegt. Wird es so ‚durchgewunken‘ dann sind homöopathische Mittel in Zukunft nur noch beim Tierarzt erhältlich. Auf Rezept! Nicht mehr frei verkäuflich in der Apotheke und nicht mehr bei Ihrem/r Tierheilpraktiker/in.

Was bedeutet das?

Ist Homöopathie inzwischen doch als wirksame Heilmethode anerkannt? Obwohl sie doch eigentlich laut ihrer Kritiker/innen nicht wirkt?

Nein ist sie nicht. Das zeigt sich ja auch bei der homöopathischen Behandlung von Menschen. Immer wieder wird gefordert, dass dies nicht anerkannter Bestandteil einer Behandlung sein darf und die Kosten – obwohl einige Kassen sie erstatten – von den Patient/innen selbst getragen werden müssen.

Tierärzte dürfen und sollen nur behandeln, was sie studiert und gelernt haben! Das ist Verpflichtung und Gesetz. Dieses Gesetz wird aber gebrochen, wenn ein Tierarzt, der keine Erfahrung mit Homöopathie hat, diese plötzlich verschreiben/verordnen soll.

Fakt ist, dass die meisten Tierärzte keine, aber auch gar keine Ahnung  haben von Homöopathie. Tierheilpraktiker/innen die sich seit Jahren damit beschäftigen, Ausbildungen und Fortbildungen absolviert haben und das noch immer tun, dafür aber umso mehr. Sie haben – verbunden mit viel Kosten und Zeitaufwand – von anerkannten Homöopathiedozenten gelernt, haben oft selbst an Studien teilgenommen und nehmen an internationalen Kongressen teil, um ihre Patienten bestmöglichst und umfassend behandeln zu können.

Das ist ein Wissen, das meiner Ansicht nach so gut wie kein Tierarzt vorweisen kann. Es sei denn, er hat sich frühzeitig auf Homöopathie eingelassen und spezialisiert, weil er erkannt hat, dass die herkömmlichen allopathischen Behandlungsmethoden sehr oft nicht hilfreich sind oder einer homöopathischen Begleitung bedürfen.

Es gibt keine Verordnung darüber, welche Ausbildungen und welchen Wissensstand ein Tierarzt in Bezug auf homöopathische Therapien vorweisen muss. Muss er vielleicht gar keine vorweisen, weil er ja Medizin studiert hat?

Wenn das so ist, kann ich dann in Zukunft als Tierheilpraktikerin auch alle Tierarztpraktiken anwenden? Wie absurd ist das denn!

Das hat mit arbeiten und behandeln zum Wohl des Tieres nichts zu tun. Aber dies hat ja Geschichte, Tradition sozusagen! Schon unsere Landwirtschaftsminister/innen glänzen meist allein dadurch, dass sie keine Ahnung von artgerechter Tierhaltung haben, dies aber gründlich und zu 100%.Dafür aber ein paar Ideen, wie man das Tierwohl verbessern könnte. In 30 Jahren aber erst, die Umstellung darf ja nicht zu abrupt sein! Könnte ja sonst die Agrar- und Pharmalobby irritieren oder – noch schlimmer – auf die Barrikaden bringen.

Wenn die Politik nicht völlig unglaubwürdig werden möchte, sollte sie dafür Sorge tragen, dass dieses Gesetz wieder in einer Schublade oder, noch besser auf dem Müll, landet. Da wo es hingehört. Die Schubladen sind ja eh schon voll mit Gesetzen, die etwas bewirken könnten, aber leider viel zu unbequem sind, um sie durchzusetzen. Da ist so ein Erfolg, mal eben einen seriösen, sehr gut ausgebildeten Berufszweig komplett vom Tisch zu wischen oder dies zumindest zu versuchen, schon einfacher einzufahren.

Wäre man an soliden und ernsthaften Verbesserungen in Bezug auf das Heilwesen und den Tierschutz genauso engagiert, würde unsere Umwelt und vor allem die Welt unserer Tiere schon um einiges besser da stehen.

Mein größter Wunsch für den Moment ist, dass unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der vermutlich für die Ablehnung oder Genehmigung von diesem unverständlichen und ignoranten Gesetz zuständig ist, sich aufrichtig damit auseinandersetzt und es nicht zulässt, dass eine Heilmethode, die 1796 von dem deutschen Arzt! Samuel Hahnemann eingeführt wurde und seit langem praktikziert wird bei Tieren nicht mehr anwendbar sein darf.

Unterstützen können Sie uns alle mit der Unterzeichnung dieser Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/therapiefreiheit-fuer-tiere-erhalten-tierarzneimittelgesetz-ueberarbeiten

Ich für meinen Teil werde mich weiterhin mit meiner Arbeit für die homöopathische Behandlung meiner tierischen Patienten einsetzen.

Für Sie als Tierhalter kann ich mir nur wünschen, dass Sie weiterhin Zugang zu homöopathischen Mitteln haben werden. Auf jeden Fall macht es jetzt noch mehr Sinn, sich eine gut ausgestattete Hausapotheke anzulegen, um dann im Falle eines Falles, das von der Tierheilpraktikerin Ihres Vertrauens empfohlene Mittel jederzeit parat zu haben ;-). Und natürlich gilt: wenn Sie Fragen haben zu Globulis oder eben dieser Hausapotheke, immer her damit. Diese zu beantworten gehört zu meiner Arbeit. Und die liebe ich ja über alles. Das zumindest kann kein Gesetz der Welt verbieten.

Sind oder waren Sie schon einmal Halter von einem ‚Nureintier‘? Oder vielleicht sogar von mehreren?

Postkarte Herz.doc

Also die ‚Nureintiere‘, die gibt es ja wie Sand am Meer. Überall findet man sie. Und sie haben die Eigenschaft – man könnte auch sagen: die Fähigkeit – sich ruckzuck in ein Menschenleben einzuschleichen und es um 100 % zu bereichern. Wenn man sie denn ließe… Die Menschen, die ‚Nureintiere‘ haben oder kennen, die lassen die aber nicht wirklich in ihr Leben. Die finden sie überflüssig und wertlos. Kann man auch mal wegkicken. Macht ja nix. Ist ja nur ein ‚Nureintier‘. Die kann man benutzen so lange man will und dann weg damit. Steht ja grad das nächste irgendwo rum. Ist auch nicht schlimm, wenn so ein ‚Nureintier‘ beim Sport verletzt wird oder gar umkommt. Oder wenn man mal drauf haut oder ihm anderweitig weh tut. Oder es in einen Lastwagen packt und ohne Wasser und Futter durch die Lande karrt.  Oder zu Ferienbeginn an einer Raststätte (dann hat das Nureintier aber Glück gehabt) aussetzt, weil es halt nicht mit soll. Oder in der Mülltonne entsorgt. Wird da schon nicht so lange weiterleben, in der Tonne.

ABER: findet man dann so ein ‚Nureintier‘, oder wird man von einem ‚Nureintier‘ gefunden und man lässt es dann in sein Leben, brechen wahrhaft bessere Zeiten an. Das ‚Nureintier‘ verändert alles. Aus einem Nureintier wird plötzlich ein kleiner Katzenderwisch, ein kleiner Kobold, der Lachen ins Haus bringt – und manchmal Mäuse. Oder ein Hundekumpel, der uns alle 5 Minuten mindestens einmal zeigt, wie sehr er sich freut, uns wiederzusehen – auch wenn wir grade nur aus dem Keller zurück gekommen sind. Und für den es nichts Schöneres gibt, wie mit uns rauszugehen, über die Wiese zu fegen und durch den Wald zu streifen.

Dann ist unsere Welt wieder rund. Zumindest ist das bei mir so. Am glücklichsten bin ich, wenn ich Tiere um mich rum habe. Ganz egal was für welche. Tiere, die ihre ‚Nureintier‘-Hülle abgestreift haben und zeigen dürfen was sie sind: Lebewesen, die Gefühle haben, die Zuneigung zeigen und Mitgefühl, die ein Herz und eine Seele haben und die unser Leben bereichern, wenn man sie lässt. Und Lebewesen die Kummer, Trauer und Schmerzen spüren. So wie wir.

Herr Tönnies, der ausschließlich ‚Nureintier‘-Tiere kennt,  erzählte kürzlich – anlässlich einer Stellungnahme zu den hunderten an Corona erkrankten Arbeitern in seinem Betrieb – er habe den Auftrag, dieses Land mit Fleisch zu versorgen. Und diesem Auftrag, dieser Aufgabe käme er nach. Herr Tönnies: anstatt mit smart gegelten Haaren so ein Statement ins Mikrofon und in die Kamera zu lügen, würde ich mir mal vorher überlegen, was ich da von mir gebe. Niemand, wirklich niemand – hat Ihnen den Auftrag gegeben, unser Land mit billigem Qualfleisch von Millionen ‚Nureintieren‘ zu überschwemmen. Sie müssen sich nicht opfern. Und Sie müssen auch nicht ihre Arbeiter opfern, schlimm genug, dass die unter solchen Bedingungen arbeiten müssen, weil viele von ihnen gar keine andere Möglichkeit haben, Geld zu verdienen. Und sei es auch noch so wenig, wie bei Ihnen. Sie sollten mal darüber nachdenken, wie man denn die Tier- und Menschenbehandlung in Ihren ‚Betrieben‘ verbessern könnte. Vor allem die Behandlung der Tiere, denn die können sich ja leider nicht wehren. Für die müssen Menschen die Stimme erheben.

Wehren könnten sich aber sicher die Fußballer des FC Schalke 04. Die müssten nicht in einem Verein spielen, in dem ein Herr Tönnies der Boss ist. Und wenn doch, könnten sie wenigstens mal Stellung beziehen. Zu dem, was der Boss so macht. Sie werden schon nicht gleich arbeitslos werden. Aber respektiert für eine solche Stellungnahme. Und Fußball verändert ja manchmal Leben. Vielleicht sogar Tierleben. Wär ja auch mal schön.

Wenn ich  auf einen Menschen treffe, der sagt: das ist ja ‚nur ein Tier‘ und sich von einem Tier nicht anrühren lässt, dann hat er sich mit diesem einen Satz oder mit dem ‚Nureintier‘ Schimpfwort ruckizucki aus meinem Leben geschossen. Und da bin ich dann auch nachtragend ( ja, mein Sternzeichen ist Stier und die vergessen genauso wenig wie die Elefanten). Da gibt es auch kein zurück mehr. Die Tür zu meiner Sympathie, Freundschaft und Respekt ist zu !

Closed, fermé, ciuso, stängt …. Und das dauerhaft. Es sei denn, dieser Mensch trifft irgendwann auf ein ‚Nureintier‘, das ihn anrührt, sein Denken umkehrt und sein Mitgefühl aufweckt. Dann könnten wir nochmal drüber reden. Über die geschlossene Tür. Aber nur dann!

Und ehrlich: ich würde mit großer Freude und viel Glück die Tür für viele, viele solcher Menschen wieder aufmachen. Und am liebsten würde ich sagen: Hallo Herr Tönnies! Schön, dass Sie dabei sind. Hoffnungsvoll Ihre Irene Keil

Und nun noch etwas in eigener Herzenssache: ich suche für mein/e Nureintier/e und mich ein ruhiges, friedliches Plätzchen zum leben: Häuschen, Wohnung, Stellplatz Tinyhouse. Gerne mitten in der ‚Pampa‘. Hauptsache ruhig und im Grünen mit etwas Garten! Bei Freiburg, Umkreis 50 km + ./. . Wenn Ihnen da etwas einfällt, melden Sie sich herzlich gerne bei mir. Vielen Dank!

 

 

Was hat denn bitte die Telekom mit Bio, Tierschutz und Umwelt zu tun? Gar nix ? Ein bisschen? Ganz …

2016-09-14 Holland 072

 

… schön viel? Und wenn ja – für wen?

Im Moment kommt es mir so vor, als lebte ich auf einem fremden Planeten. Ich versteh nicht, was um mich herum so alles passiert. Also ich nehme alles  wahr, aber mir erschließt sich hinter so vielem nicht der Sinn. Ok denke ich dann, so ist das halt, wenn man ein bisschen älter geworden ist, da ändern sich die Werte und die Anschauungen. Hat mich früher genervt, das ewige ‚früher war alles besser‘ Gerede. War es nicht, in meinen Augen.  Aber vielleicht verständlicher.

Oder waren mir früher einfach viel mehr Dinge egal? Haben mich nicht so berührt? Hauptsache es geht mir gut? DAS ist es, was mir heute auffällt: Hauptsache es geht mir gut ist wie ein Virus, der sich unermüdlich verbreitet. Aber der ist nicht neu, der Virus. Wird nur heute offener gelebt und ausgesprochen.

Vor kurzem war ich bei meiner Freundin zu Besuch und wir wollten abends gemeinsam kochen. Davor stand Einkaufen auf dem Programm. Ich griff zielstrebig nach den Bioprodukten und war völlig überrascht, als meine Freundin sagte: mein Mann kauft nie bio. Der findet das überflüssig  und sinnlos. Da hat es mir doch erstmal die Sprache verschlagen. In so einem  Moment fehlen mir leider sehr oft die Argumente – die kommen mir immer erst gefühlt  Wochen später in den Sinn.

Und danach ist mir aufgefallen, dass im Fernsehen sehr häufig sogenannte Tests gesendet werden: Was schmeckt besser? Bio oder nicht Bio? Teuer oder billig?

Es geht doch nicht nur darum, was besser schmeckt !  Mal abgesehen davon,  dass ich den Testern nicht immer die Kompetenz zuspreche, dies zu beurteilen. Jemand der immer stark verarbeitete Produkte mit hohem Fett- und Zuckeranteil zu sich nimmt, hat ein ganz anderes Geschmacksempfinden als jemand, der sehr naturbelassen kocht und viel mit Kräutern würzt.

Aber der Geschmack ist es ja nicht alleine. Was steckt denn hinter Bio? Hinter Bio steckt doch auch, dass Tiere besser gehalten werden (überwiegend jedenfalls), dass keine Giftstoffe in die Erde gebracht werden um einen höheren Ertrag zu erzielen, sondern dass dies über eine bewährte Pflanzfolge passiert und damit die Umwelt schont. Und die Menschen und Tiere natürlich, die diese Lebensmittel aufnehmen. Und den Vögeln, Bienen und Insekten  zu Gute kommt und sie vor dem Aussterben bewahrt. Es wird kein Gift in unsere  Luft und in die Gewässer geleitet.

Die Biobetriebe tun eine Menge für uns und unsere Umwelt. Ich bin froh, dass sie nicht mehr so belächelt und als weltfremd abgetan werden, wie es früher noch der Fall war (früher war eben doch nicht alles besser J ).

Unser System ist doch an sich: wer etwas toll macht, der soll dafür auch leistungsgerecht  entlohnt werden. Dessen Produkte sind wertvoll und was wertvoll ist, soll entsprechend seinen Preis kosten. Da gibt es nun Menschen, die sich der Umwelt positiv und erhaltend verschrieben haben und was passiert? Erhalten sie Subventionen in Millionenhöhe? Wird täglich im Fernsehen darüber berichtet, wie gut sie ihre Arbeit machen und welchen Gewinn das für uns und unsere Umwelt bedeutet?

Nö. Wird nicht. Stattdessen werden Konzerne subventioniert, die uns mit Pestiziden überschütten. Massentierhaltungsbetriebe werden für entsetzliche Tierqual  NICHT zur Rechenschaft gezogen  (dafür aber gelobt und unterstützt  von einer Julia Klöckner, seit dem 14. März 2018 Bundesministerin für (schlechte) Ernährung und (pestizidgesteuerte) Landwirtschaft. Die schafft es sogar noch, einen draufzusetzen und die Kastenstandhaltung für Sauen als gar nicht so schlimm auszurufen). Abmachungen, dass Ferkel nicht ohne Betäubung kastriert werden dürfen werden einfach nicht eingehalten und in die Ferne geschoben.  Frau Klöckner  fordert, dass Filme, die Tierqual und Verstöße gegen das Tierschutzgesetz in der Landwirtschaft nicht mehr als Beweismaterial  für eben diese Vorgänge zugelassen werden dürfen,  sondern statt dessen die Filmemacher verurteilt werden sollen. Verstehen Sie nicht? Können Sie nicht nachvollziehen? Ich auch nicht.

Es scheint niemandem aufzufallen, dass alle diejenigen, die permanent und ungerührt gegen die Natur arbeiten auch noch Geld dafür bekommen, anstatt endlich mal auf den Tisch zu bringen, welche enormen Kosten zusätzlich entstehen, um die Folgen dieses Handelns (Verunreinigung von Grundwasser, Übergüllung von Feldern, Artensterben durch Monokultur, Resistenzen durch übermäßigen Einsatz von Antibiotika) ansatzweise zu bereinigen. Diese ganzen Kosten, dieses ganze Zuwiderhandeln um des reinen Profites wegen, DIE müssen umgelegt werden auf die VERURSACHER. Und diese werden das aufschlagen auf ihre ‚Produkte‘. Dann wird es kein billiges Gemüse mehr geben, das in der Tonne landet wenn es nicht mehr schön genug ist. Kein Schweineschnitzel mehr für 99 Cent pro 100g. Wenn all diese Dinge mit eingerechnet werden, dann wird Bio nicht mehr teurer sein als rücksichtslos produzierte ‚Lebensmittel‘, dann wird das ganze viel gerechter.

Aber da stehen sie natürlich schon zu Hauf bereit und schreien Zeter und Mordio: die Massenproduzenten, die Politiker, die Pharmaindustrie, die Massentierhalter,  die Monokulturlandwirte  – alle die halt so schön gut von ihrem profitgeilen, rücksichtslosen und zerstörerischen Handeln leben können.

Und da frage ich mich: warum stehen WIR denn nicht zu Hauf bereit und schreien Zeter und Mordio. Warum ändern WIR das nicht mit unserem Konsumverhalten. Weil’s halt schön bequem und billig ist manchmal. Und wir eh schon so viel Stress haben. Und so eine Plastiktüte mehr oder weniger bringt die Weltmeere jetzt doch nicht zum kippen. Oder?

Ich schließ mich nicht aus davon. Auch ich achte nicht immer in dem Maß auf Dinge, die ich tun könnte. Und ich bin frustriert bis unter die Halskrause, wenn ich mir Mühe gebe und Zeit und Geld investiere und dann sehe ich an jeder Ecke die Beispiele von denen, die nix tun. Und denen das kack egal ist. Sie wissen schon: mir doch egal wenn in China ein Sack Reis umfällt. Fast genauso ein bescheuerter Spruch wie im Hundetraining, wenn sich 2 Hunde beharken bis einer blutet und der Trainer sagt: macht nix, die machen das schon unter sich aus. Das ist einfach dumm! Brunzdumm! Und ärgerlich! Und frustrierend. Jawohl!

Manchmal löst das so ein ‚dann ist  mir das halt jetzt auch egal‘ –Gefühl aus. Und dann lese ich etwas über  kleine Firmen mit engagierten Menschen, die tolle Ideen haben. Die zum Beispiel einen wachsenden Kalender gemacht haben mit Saatgut aus vergessenen Sorten. Oder aus alten Fahrradschläuchen superschöne Taschen und Rucksäcke herstellen. Und Mahi  Klosterhalfen, der mit seiner Albert Schweitzer Stiftung große Firmen zum Umdenken in Bezug auf Lebensmittel und vor allem Tierhaltung bewegt. Und Menschen, die sich zusammenschließen und verhindern möchten und damit auch erfolgreich sind, dass weltweit radikal und sinnlos Wälder abgeholzt werden und denen unsere noch bunte Erdkugel am Herzen liegt. Menschen, die wieder und wieder dazu aufrufen, aufzustehen gegen Bayer und Monsanto. Und damit vielen Leuten gehörig auf die Nerven gehen – und das ist richtig so. Die nicht hinnehmen wollen, dass hier noch immer Stopfleber von Qualmastgänsen verkauft und konsumiert wird. Dass es plötzlich viel ruhiger ist in den Gärten, weil unsere Singvögel immer weniger werden. Vielleicht ist ihnen das Singen auch inzwischen vergangen. Könnte ich ziemlich gut verstehen. Also weg mit dem: ist mir egal-Gefühl. Und mehr von: das kann es doch nicht gewesen sein. Wir können erreichen, dass sich Dinge verbessern. Das damit Anfangen ist nicht so schwer. Das Weitermachen und Durchhalten braucht oft  richtig viel mehr  Kraft. Und Motivation. Und Mitstreiter. Aber die gibt es ja. Wir müssen sie nur finden!

Und was hat das jetzt alles mit der Telekom zu tun? Vor ca. 2 Jahren hat die Telekom in unserem Viertel  Leitungen erneuert. Alles schneller, schöner, besser. Dazu mussten auch in den Wohnungen manche altmodischen Dinge ausgetauscht werden. Bei mir war es ein Router. Meiner war noch völlig ok, die Telekom sagte mir aber: wenn Sie den nicht austauschen lassen, können Sie bald nicht mehr telefonieren. Sagte sie sicher nicht so direkt, kam aber so rüber. Und der alte? Können Sie entsorgen. So viel zum Thema  Nachhaltigkeit. Nach langem Hin und Her hab ich murrend eingewilligt, der neue Router kam mit Anleitung zum Anschluss. Techniker, die so etwas machen, gibt es glaub ich nicht mehr. Sind wahrscheinlich wegrationalisiert.  Nach 2 Tagen ohne Telefon lief dann alles wieder und ich habe nicht mehr dran gedacht. Bis vor kurzen  mein Router abends plötzlich alle Lichtzeichen einstellte und dunkel in der Ecke stand. Meine Hoffnung, dass die Telekom vielleicht etwas an der Leitung arbeitet und am nächsten Morgen schon alles wieder funktionieren würde, starb mit eben dem nächsten Morgen. Der Mitarbeiter der Störungsstelle stellte dann auch via Beschreibung über das Handy fest, dass der eigentlich neue Router kaputt wäre und kündigte an, einen neuen zu schicken. Bis dahin wäre ich halt ohne Internet, ohne mail und ohne Festnetzanschluss. (Nein an die Schlaumeier: ich rufe meine mails nicht über das Handy ab). Dann fragte der freundliche Mitarbeiter noch, ob ich denn den Router gemietet oder gekauft hätte. Wenn er nämlich gemietet ist, dann wird er kostenlos ersetzt. Ist er aber gekauft, muss ich dafür € 499,00 berappen. Das hat mir dann doch die Sprache verschlagen. Ich erklärte, dass mir der Router zugestellt wurde, weil die Telekom Veränderungen vorgenommen hatte und mein alter nicht mehr tauglich war. Aber dann ist er doch nicht gemietet, sagte Herr Telekom. Nein ist er nicht, aber gekauft habe ich ihn auch nicht, war meine Antwort. Das ist egal, Sie müssen den dann halt bezahlen. Nach längeren Diskussionen haben wir eine für mich unbefriedigende Lösung gefunden, aber ich brauch halt dieses Telefon. Und er hat öfter gesagt, dass er meine Aufregung gut verstehen kann. Ich war nicht aufgeregt, ich war sauer.  Stinksauer! Und fand das ganze Geschäftsgebaren schlichtweg ungerecht. Es war mir auch kein Trost, dass dem Telekom Herrn dasselbe auch schon bei O Two passiert ist….

Wie auch immer, das Wochenende und auch die ersten 3 Tage der folgenden  Woche durfte  ich ohne Internet, ohne e-mails und ohne Telefon verbringen. So lange dauert das selbst in der heutigen Zeit, in der eigentlich ein Päckchen innerhalb von 24 Stunden irgendwo ankommen könnte, bis mein neuer Router eintreffen soll. Den ich dann selber anschließen werde. Und der sich dann von selber mit einem Chip konfiguriert. Kann gar nichts schiefgehen.

Das Blöde an der Sache:  meine Kunden können mich leider  nicht erreichen. Und ich kann ihnen auch nicht auf meiner Homepage mitteilen, dass es gerade ein technisches Kommunikationsproblem gibt und ich keinesfalls ihre Anfragen ignoriere oder nichts mehr mit ihnen zu tun haben möchte.

Das Tolle an der Sache : es ist unfassbar ruhig hier. Nix klingelt oder blinkt, ich muss nicht dauernd in irgendwelchen News lesen, welchen bullshit Herr Trump mal wieder getwittert hat, muss mir keine Dauerlügen anhören von wegen ‚natürlich herrscht in unserem Land Pressefreiheit‘ (wahlweise Russland oder China oder wer auch sonst noch so dafür in Frage kommt) oder mich von Bayer/Monsanto darüber informieren lassen, dass ihr Glyphosat selbstverständlich auf gar keinen Fall krebserregend ist…. Nix davon dringt zu mir durch. Und dafür sage ich jetzt echt mal: Danke Telekom. Plötzlich habe ich ganz viel mehr Zeit übrig. Das hat mich dazu gebracht, in Ruhe mal wieder etwas zu lesen, mir Gedanken über die Dinge des Lebens zu machen und darüber, was eigentlich wirklich wichtig ist. Und was ich will und vor allem auch, was ich nicht will. Und welche einfachen Möglichkeiten es gibt, in meinem Rahmen Dinge zu verbessern.

Und damit ist die Eingangsfrage, was die Telekom mit Bio, Tierschutz und Umweltschutz zu tun hat schon beantwortet und der Kreis schließt sich.

Und wer sich jetzt denkt: Ja aber die muss doch gar nicht dauernd im Internet sein, und nicht dauernd ihre mails checken. Richtig! Muss ich nicht, habe ich aber automatisch getan.  Ist halt so, bzw. war halt so. Das ist wie mit dem Bio und dem Einkaufen und der Rücksichtnahme. Manches wird einem erst mal so richtig bewusst, wenn man abschaltet und in Ruhe darüber nachdenkt.

Und dafür war die Zwangspause schon mal gut. Aber heute ist erst Sonntag.  Meine Gedanken sind geordnet, die Vorsätze gefasst, neue Weichen gestellt. Nochmal 3 Tage hätt ich nicht gebraucht.  Und es muss ja nicht immer gleich ein Router kaputt gehen, damit man was ändert in seinem Leben….

…hätt aber auch schlimmer kommen können 😉

 

 

Manchmal braucht es einfach einen Erklärbär! So wie jetzt zum Beispiel!

Zur Zeit fühle ich mich etwas ratlos in Raum und Zeit. Ähnlich wie in der Zeit‚ zwischen  den Jahren – da ist alles ein bisschen wie unter einer großen Käseglocke. Das ist aber nicht das, was ein ungutes Gefühl bei mir auslöst. Ich habe plötzlich viele Fragen in mir und keine Antworten darauf. Oder total viele Antworten – und die sind alle komplett gegensätzlich.

Ich verstehe vieles nicht und das Blöde ist, dass die meisten anderen auf diesem Planeten auch grade vieles nicht verstehen. Und deshalb nichts dazu sagen können. Die sind mir aber viel lieber als jene, die keinen Plan haben aber viel dazu sagen.  Egal was, ich finde, jetzt wäre der gute alte  Erklärbär hilfreich, der Licht in mein Dunkel bringt und mir sagt, woher denn mein ‚Unwohlgefühl‘  kommt. Liegt es daran, dass plötzlich überall so viel Angst und Schrecken verbreitet wird? Ist es nicht so, daß Angst die Menschen (und die Tiere, eben alle Lebewesen) lähmt und krank macht? Daß Angst und Schrecken unser Immunsystem schädigt und damit anfälliger macht für alles,  was hier so negativ und viral durch die Gegend fliegt?

Und ist es nicht so, dass sich die Dinge, Worte, Bilder, die ich am häufigsten sehe oder höre, sich am tiefsten in mein Gedächtnis und meine Gedanken eingraben? Das ist ja u.a. auch ein Grund, warum wir beim Erlernen einer Fremdsprache Worte und Sätze bis zum Abwinken wiederholen. So lange halt, bis wir sie intus haben. Auch im Traum. Und das funktioniert mit guten und mit schlechten Nachrichten. (Ich entscheide mich jetzt lieber mal für die Guten!)

Aber trotzdem komme ich nicht umhin, mich damit auseinanderzusetzen. Es gibt ein Virus – wie schon viele vorher – das diesmal unser aller Leben lahm zu legen scheint. Und es gibt keine Medikamente und keinen Impfstoff dafür, bzw. dagegen. Da hinkt unser Gesundheitswesen hinterher. Das war auch bei den anderen Viren schon so. Plötzlich wird geforscht und getestet, weil es jetzt ja ein neues Virus ist. Und da können wir nix gegen machen.

Da frage ich mich doch – und nicht nur mich – ist das wirklich so? Wir haben im Moment keine medizinische Lösung, aber seit Jahrtausenden ist die Menschheit mit ähnlichen Situationen konfrontiert worden. Und seit Jahrtausenden haben wir die Naturheilkunde, Pflanzenheilkunde, Heilpilze, die Homöopathie und können diese heilend einsetzen. Warum tun wir das dann nicht??

Wir haben eine Möglichkeit zu heilen und zu unterstützen und wir nutzen sie nicht. Die Mehrheit zumindest nicht. Warum? Weil die Überheblichkeit und die Borniertheit von bestimmten Personen es nicht zulässt, über den Tellerrand zu blicken, Alternativen zu suchen. Auch wenn sie nicht in ihr Schema passen. Und Globuli ja nicht schaden können. Sind ja nur Zuckerkügelchen.

Forscher und Mediziner sagen, sie tun ALLES, um Menschenleben zu retten. Tja, nur stimmt das leider nicht. Weil es kann ja nicht sein, dass alternative Heilmethoden einen Erfolg bringen, das schafft nur die Schulmedizin.

Aber – und das ist meine Wutfrage an den Erklärbär – warum versuchen wir es nicht einfach? Warum machen wir es nicht einfach, so lange es die einzige Möglichkeit ist, die wir haben? Und die einzige, die keine heftigsten Nebenwirkungen hat? Es gibt so viele ausgezeichnete und renommierte naturheilkundlich arbeitenden Ärzte. DIE sollte man jetzt mal zu Rate ziehen und aufhören, alles was man nicht kennt, von dem man nichts weiß, in Frage zu stellen. Und Neuem eine Chance geben. Stillstand und ewiges Hinterherrennen (oder –forschen) hilft nix. Null komma nix. Und eines ist ziemlich sicher: Irgendwann kommt das nächste Coronavirus. Heißt dann halt wieder ein bisschen anders. Wenn man jetzt die Chance nutzt, dann kann man beim nächsten Mal vielleicht schon einen Schritt voraus sein.  Apropos: Vorbeugen kann jeder für sich selber. Bisschen weniger Junkfood, bisschen mehr Bewegung, bisschen mehr Gemüse und vor allem: mehr Wert auf die Qualität der Dinge legen, die man in sich ‚hineinlässt‘. Das gilt für jegliche Art von Input, auch für den geistigen.

Ich bin absolut dafür, in der jetzigen Situation mehr Abstand zu anderen Menschen zu halten und Gruppentreffen zu vermeiden. Ich bin absolut dafür, verstärkt auf Sauberkeit und Desinfektion zu achten und Kontakte einzuschränken. Aber ich bin genauso absolut dagegen, eine Massenhysterie auszulösen und unüberwindbare Ängste zu schüren, indem man die Menschen mit Hiobsbotschaften förmlich zuschüttet und ihnen keinen Raum für ein bisschen Fröhlichkeit lässt.

Plötzlich haben die meisten für uns viel mehr Zeit, sind viel ansprechbarer und ich wünsche mir sehr, dass uns dies hilft, zu erkennen, wer und was denn wirklich wichtig ist. Das haben wir vielfach aus den Augen verloren. Jetzt wäre der Moment, uns neu darauf zu besinnen. Also: rauf auf’s Sofa mit Buch und Katze, raus in den Wald mit dem Hund, ganz allein ohne Ablenkung. Die Sinne auf das Wesentliche gerichtet. Unsere Vierbeiner zum Beispiel. Wenigstens die freuen sich, dass das Leben irgendwie grade anders ist.

Bleiben wir gesund, guter Dinge, aufgeschlossen und empathisch. Und über allem den Tellerrand nicht vergessen! Der Schiffsverkehr liegt vielerorts brach, nichts geht mehr. Aber ruckzuck haben sich Delfine und Fische in die Häfen ‚zurückgeschlichen‘. Die Flugzeuge bleiben am Boden. Und der Himmel wird blauer und die Luft sauberer. Wir sollen uns in unseren Wohnungen aufhalten. Und bekommen damit die Gelegenheit, uns wieder mehr auf uns zu besinnen. Schulen und Kitas sind zu und Eltern beschäftigen sich mit ihren Kindern. Wir verlieren Geld, vielleicht auch viel Geld, aber wir gewinnen Zeit und hoffentlich auch Kreativität. Und erhalten die Chance, mit unseren zwei- und vierbeinigen Lieben eine ganz andere, wertschätzendere Bindung einzugehen und sie neu kennenzulernen. Und wir haben die Möglichkeit, unsere Umwelt und die Mitmenschen anders zu erleben, Gemeinschaften aufzubauen.

Wir sind nicht in einer dauerhaften Katastrophe gefangen, die Umstände werden sich wieder ändern. Und inzwischen drücken wir die Taste ‚Reset‘. Neustart nach dem Absturz. Und machen was draus. Was Gutes! Auch damit dürfen wir rechnen: es passiert immer auch was Gutes! Da bin ich mir ganz sicher. Der Erklärbär hat’s gesagt. Und der weiß das!

 

 

 

 

 

 

Kennen Sie noch den Werbeslogan: Nur die Milch macht’s ?

Schweden Okt 18 uvm 209

Und haben Sie sich jemals gefragt: ja was macht die denn eigentlich, die Milch ?

Mit diesem Thema beschäftigte sich am Freitag, den 15.03.19 eine Sendung im 3Sat. Ich hab mir die Sendung angesehen und war überrascht, wie überzeugt da ein Jungbauer mit ca. 1000 Milchkühen die Meinung vertrat, dass Kühe gar nicht nur Gras brauchen sondern unbedingt Kraftfutter. Und daß das auch gar nichts schadet. Der Überraschung ist dann aber sehr schnell die Wut gefolgt. Alles, was wichtig war, hatte mit Management zu tun. Die Tiere spielten dabei – außer als Wirtschaftsfaktor –  keine Rolle. Und bei all den Infos pro und contra Milch wurde mit fast keinem Wort erwähnt, dass Kühe nicht einfach so Milch geben, sondern nur, wenn sie trächtig sind oder ein Kalb haben.

Das heißt also auch, dass die Kühe nach jeder Geburt baldmöglichst wieder besamt werden, um diesen Milchkreislauf aufrecht zu erhalten. Und was passiert dann mit den Kälbern? Die kommen nach einem oder zwei Tagen in ein Kälberiglu und werden damit von ihren Müttern getrennt. Und Mutter und Kalb brüllen sich oft tagelang die Seele aus dem Leib vor Kummer und Trennungsschmerz.

Jede Mutter liebt ihr Kind.

Es ist egal ob die Mutter Haut, Fell oder Federn hat.

Wir tragen also mit jedem Schluck Milch den wir trinken, mit jedem Stück Käse, das wir essen dazu bei, dass Kühe quasi dauerträchtig gehalten werden. Und dass Kuh und Kalb leiden, wenn sie getrennt werden. Auch dass die Kälber mit Milchpulver gefüttert werden, weil die Milch für Menschen gebraucht wird, liegt an unserem Milchkonsum. Und – was wiederum so gut wie nirgendwo erwähnt wird – wir tragen dazu bei, dass die männlichen Kälber nach kürzester Zeit in einen Mastbetrieb gehen und dann sehr jung geschlachtet werden. Die ersten 10 Tage dürfen (?) sie noch in ihrem Iglu bleiben, denn so verlangt es das Tierschutzgesetz. Erst dann ist nämlich der Nabel verheilt und erst dann dürfen Tierkinder transportiert werden.

Männliche Kälber haben keinen Nutzen für die Bauern, das ist nicht anders als mit männlichen Küken. Die Küken werden gleich geschreddert, die Kälber erst noch gemästet und dann geschlachtet. Das gilt übrigens auch für Demeterbetriebe. Auch hier werden die männlichen Kälber in ‚konventionelle Betriebe überstellt‘. Hört sich nur etwas neutraler an.  Auch dass zur Käseherstellung im allgemeinen Kalbslab verwendet wird, wissen viele Menschen, die sich vegetarisch ernähren, nicht. D.h. die meisten Käsesorten sind eben gar nicht rein vegetarisch. Kalbslab wird aus den Mägen von Saugkälbern gewonnen, diese werden dafür getötet. Also ist da nix vegetarisch mehr am Käse. Inzwischen gibt es aber die Möglichkeit, Käse mit mikrobiellem Lab herzustellen. Und darauf können wir beim Käseeinkauf achten um das Leid der Tiere ein kleines bisschen zu mildern.

Und wir können uns ab heute bei jedem Einkauf fragen, ob wir denn wirklich Milch brauchen. Und ob sie wirklich so gut und gesund ist. Für uns. Dass sie es für Kühe und Kälber nicht ist, diese Frage brauchen wir uns nicht mehr zu stellen. Wir wissen, dass sie es nicht ist.  Es sei denn, die Kuhmilch fließt von der Mutterkuh ins Kalb. Dahin, wo sie hingehört. In sehr kleinem Rahmen gibt es das schon. Bei Höfen mit Mutterkuhhaltung. Das ist zumindest mal ein Schritt in die richtige Richtung: in Richtung Tierwohl.

Einen Lichtblick gab es aber in dem 3Sat Film: das Gut Rheinau. Hier leben nach strengen Richtlinien ca. 55 Milchkühe. Es wird kein Kraftfutter zu gefüttert und die Kälber dürfen bei ihrer Mutter trinken, bis sie 4 – 6 Monate alt sind. Klar sind Milch und Käse, die hier produziert werden teurer als bei den Discountern. Aber da wird die Milch halt auch nicht einfach überproduziert, dann verramscht oder weggeschüttet, weil es zu viel davon gibt. Und das wirkt sich auf alles aus: auf die Gesundheit von Mensch und Tier, auf die Umwelt und nicht zuletzt können diese Landwirte von ihrer Arbeit leben. Und wer, wenn nicht wir, könnte mit dem Kauf solcher Lebensmittel dazu beitragen, das Gesamtwohl zu verbessern. Und immer wieder mal ein Stück Käse oder eine Flasche Milch NICHT zu kaufen tut das auch.

Und wie mache ich das jetzt mit Käse und Milch? Ich persönlich bin dabei, für mich einen Weg zu finden. Konsequenterweise sollte das bedeuten: Milch und Käse nein danke. Milch ist für mich  kein Thema mehr, ich mochte sie eh nur im Milchkaffee, pur ging nie. Aber Käse, den mag ich schon. Also kaufe ich Käse von Betrieben, die sich dem Tierwohl verschrieben haben. Und die kein Tierlab sondern mikrobielles Lab verwenden. Aber im Hinterkopf bleiben  sie natürlich trotzdem, die Bilder von den Kälbchen in ihren Iglus mit den Milchpulvereimern. Und das Wissen darum, was in der Milchindustrie so im Argen liegt. Und vor allem, wer das ausbaden muss. Wir sind das nicht!

Ach ja: ich glaube übrigens nicht, dass Milch gesund ist. Aber das ist ein anderes Thema.

 

 

 

Kennen Sie das? Sie haben eine Idee für ein tolles, himmelstürmendes Projekt…

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Sie sind davon völlig begeistert. Und dann kommt der Alltag dazwischen und die Idee bleibt auf der Strecke. Taucht immer mal wieder auf und dann auch wieder ab. Schade eigentlich, denn so verstauben so viele gute und hilfreiche Ideen in der Schublade. Ich habe heute morgen eine meiner Ideen aus meinem ‚eigentlich-möchte-ich-Karton‘ geholt und werde die subito in die Tat umsetzen. Ich führe für mich den Spendenfreitag ein. Und der erste Spendenfreitag ist heute, am Karfreitag. Ab sofort spende ich jeden letzten Freitag im Monat einen Betrag für den Tierschutz. Finden Sie jetzt nicht so bahnbrechend? Ich schon. Wenn ich von sagen wir durchschnittlich € 120,00 im Monat ausgehe, dann sind das im Jahr? Richtig: € 1.440,00. In 5 Jahren sind das dann schon € 7.200,00.

Wenn ich nur 5 andere Menschen damit anregen kann, sich meiner Idee anzuschliessen, dann sind das in einem Jahr € 7.200,00 und in 5 Jahren € 36.000,00. Das ist ein großer Berg Geld. € 120,00 pro Monat sind zuviel? Kein Problem, rechnen wir das mit € 50,00 pro Monat. Sind bei 5 Menschen, die sich auch dafür begeistern lassen pro Jahr € 3.000,00 und in 5 Jahren € 15.000,00. Ok, auch € 50,00 sind nicht immer regelmässig machbar. Aber € 10,00 pro Monat schaffen sehr viele. Macht in einem Jahr bei 5 Mitspendern € 600,00 und in 5 Jahren € 3.000,00.

Und jetzt stelle ich mir mal zu meiner großen Freude vor, dass ich hier mit dieser Aktion Menschen erreiche, von denen sich je mindestens 5 mit monatlich € 120,00, 5 mit € 50,00 und 5 mit € 10,00 für den Tierschutz einsetzen, dann haben wir in einem Jahr gemeinsam € 54.000,00 zusammen bekommen, mit denen wir Tiere in Notsituationen helfen können. Das ist so ungeheuerlich viel und so leicht zu schaffen.

So viele Zahlen sind ja sonst so gar nicht meins, aber für diese hier kann ich mich jetzt richtig begeistern. Was ich erreichen möchte ist, dass wir rausgehen aus dem Mitleid, rausgehen, aus dem ‚oh je, ich kann das Elend nicht sehen‘. Den Tieren helfen wir nicht mit unserem Mitleid, sie brauchen unsere Unterstützung, ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und eine artgerechte Haltung. Und unsere Wertschätzung. Wir können weder darauf warten, dass andere etwas tun noch dass unsere Politiker irgendetwas verbessern werden. Die fangen vielleicht 2030 damit an. Aber so lange möchte ich nicht warten. Und so lange sollen auch so viele Tiere nicht weiterhin leiden müssen.

Deshalb starte ich heute mit einer Spende von € 120,00 an Salvate Canes e.V., Strassenhunde aus Rumänien……und ab jetzt jeden letzten Freitag im Monat mit weiteren Spenden an Tierschutzorganisationen. Ich würde mich von Herzen freuen, wenn Sie sich anstecken lassen von meiner Idee, meiner Vision, meinem persönlichen Freitagsprojekt. Danke dafür !!

Ach und fast hätte ich das vergessen: wenn Sie dies erst am Samstag lesen oder am Montag oder Mittowch…. dann starten Sie halt Ihr persönliches Samstags- Montags- oder Mittwochsprojekt. Muss ja nicht der Freitag sein, jeder Tag ist gut zum Helfen 🙂

Wenn Sie mir schreiben, wen Sie wann mit welchem Beitrag unterstützt haben, dann werde ich das regelmässig veröffentlichen und wir können uns gemeinsam darüber freuen, wie erfolgreich wir sind und was wir alles bewegen können.

Warst Du eigentlich schon immer so ein Hundemensch ??

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Diese Frage hat mir vor kurzem eine Kundin gestellt und damit eine wahre Gedankenflut losgetreten. Ich mochte Hunde schon immer, aber früher war ich eher deren ’natürlichen Feindinnen‘ 😉 , den Katzen, zugetan. Und diese haben mich auch die längste Zeit in meinem Leben begleitet. Hunde waren prima, aber ich hatte nie so viel Zeit, so dachte ich, dass ich einen dauerhaft in mein Leben lassen konnte. Ich war mit ‚Gassihunden‘ unterwegs, das hat mir viel Freude gemacht und mich manchmal vor die Frage gestellt, warum macht der Hund jetzt gerade das, was er macht?

Und dann kam irgendwann der Tag, an dem mir klar wurde, dass ich beruflich ‚irgendwas mit Tieren‘ machen möchte. Das Irgendwas war dann eine Ausbildung zur Verhaltenstherapeutin für Tiere. Gefolgt von der Ausbildung zur Tierheilpraktikerin und zur Tierkinesiologin. Aber noch immer haben privat die Katzen mein Leben begleitet. Und diese Katzen haben sich ganz nebenbei und zu meiner großen Freude zu Hundeakzeptierern entwickelt.

Es gab immer wieder Momente, in denen ich mir überlegte, einen Hund dauerhaft zu mir zu nehmen. Und da ich viel mit Hunden aus dem Tierschutz zu tun hatte, haben mich auch viele Menschen gefragt, ob ich nicht einen Notfall aufnehmen könnte. Mit schwerem Herzen habe ich mich immer dagegen entschieden und geholfen, einen guten und passenden Platz zu finden. Ich hatte und habe noch oft einen 10-Stunden-Tag. Natürlich könnte ich einen Hund immer mitnehmen. Aber ist das so hundegerecht? Mitnehmen, im Auto lassen, zwischenrein Gassi gehen? Und was ist im Sommer, wenn es zu heiß und was im Winter, wenn es zu kalt ist, den Hund im Auto zu lassen? Ich würde doch genau das machen, was ich nicht gut finde: für mein eigenes Wohlgefühl einen Hund ins Haus holen und ihn dann stundenlang alleine zurücklassen. Ich hatte ja schon den Katzen gegenüber dauernd ein schlechtes Gewissen – und die waren zu Zweit und Freigänger. ABER: ich habe mir eine Hundeleine gekauft. Sie gut sichtbar in den Flur gehängt und mir gedacht: irgendwann kommt da schon der passende Hund dazu.

Und dann habe ich eines Tages einen Termin für ein Hundetraining angenommen. Angetroffen habe ich dort eine äußerst ungnädige Hundedame, die grollend und fletschend unter dem Tisch lag und mich zu der Überlegung veranlasste, ob ich nicht lieber wieder gehen sollte. Ich bin nicht gegangen, sondern habe meine Arbeit gemacht. Und habe mich total in diese Kratzbürste verliebt. Im zweiten Anlauf und da dann auch auf Gegenseitigkeit. Und plötzlich war alles ganz einfach. Lunas Frauchen (heute eine liebe Freundin) war einverstanden, dass sie mich begleitet, mir beim Welpentraining hilft, mit auf Hundespaziergänge und Hundetrainings geht und mit mir Fortbildungen für Mensch und Hund besucht. Aus der Kratzbürste ist mein Herzenshund geworden. Ferien mit Hund machten mich glücklich und einfach zusammensein noch glücklicher.

Plötzlich hatte ich ein warmes Gefühl im ganzen Körper, wenn ich Luna abholte, wenn wir einfach zusammen irgendwo am Bach saßen oder ich ihr eine Fährte legte und sie sich freute wie Bolle. Ich fand, dass sie das schönste Hundelachen der Welt hatte. Und wenn sie vor mir herlief und sich dann umdrehte und mich anschaute, dann hätte ich ihr jedesmal Löcher ins Fell knuddeln können vor grenzenloser Hundeliebe.

Ich hatte eine Art ‚Hundesharing‘ und das hat erstaunlicherweise super funktioniert. Für uns alle. Und ich hatte in Luna einen Hundecoach. Sie war nicht so einfach. Mit Hunden und Katzen schon, mit Menschen nicht so. Und anfangs hat sie mich öfter mal in Situationen gebracht, über die ich heute lachen kann, die mir damals aber ein bisschen peinlich waren. Beim ersten geführten Hundespaziergang zum Beispiel: 8 Menschen mit Hund versammeln sich zum Trainingsspaziergang auf dem Park & Ride. Es fängt an leicht zu nieseln und Luna sagt: Sorry, ich steig nicht aus, wenn es regnet. Geh doch  alleine, ich warte hier. Und als ich nachdrücklicher das Aussteigen eingefordert habe, hat sie auch nachdrücklicher darauf hingewiesen, dass sie Regen nicht mag. Letztendlich kam sie dann mit, aber es hat etwas gedauert. Über 10 Jahre hat sie mich begleitet und ich habe unendlich viel mit und von ihr gelernt. Sie war mein Herzenshund, meine große Hundeliebe. Letztes Jahr mussten wir sie gehen lassen. Und es ist noch immer eine große Lücke und sehr oft eine große Leere in mir. Ich denke täglich an sie, sie ist in meinen Gedanken und meinem Herzen.

Ich war nicht schon immer ein Hundemensch. Ich war schon immer ein ‚Tiermensch‘ und das bin ich noch – bedingunslos. In das ‚Hundemenschsein‘ bin ich reingewachsen. Und dabei hatte ich eine großartige Begleiterin. Danke Luna.

Mit diesem Artikel habe ich teilgenommen an Anna’s Blogparade https://der-hund-als-berufung.de/blog. Und dort viele wunderbare Beiträge zum Thema Hund und Mensch gefunden.

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Du willst nach Schwedisch Lappland??? Da ist es doch total kalt. Und immer dunkel im Winter!

Und sooo viel Schnee. Mit einer Gruppe? Skiwandern? Schneeschulaufen? Das sind doch alles Sachen, die Du überhaupt nicht magst! So oder so ähnlich waren die Kommentare auf meine Mitteilung, ich würde das Silvester 2016/2017 in Schwedisch Lappland feiern. Genauer gesagt im Nationalpark Stora Sjöfället, ein paar hundert Kilometer nördlich vom Polarkreis. Mit Schneeschuh-wandern und Tourenskilaufen in einer kleinen Gruppe, organisiert von 8Seasons4Woman. Hatte ich noch nie vorher gehört. Aber in der Ausschreibung stand etwas von Polarlichtern erleben – und das habe ich mir schon lange gewünscht. Über alles andere habe ich mir ehrlich gesagt nicht so viele Gedanken gemacht. Ich habe kurz entschlossen gebucht und gleich noch ein paar Verlängerungstage auf einer Huskyfarm drangehängt.

Erst danach habe ich mal auf der Karte geschaut, wo das eigentlich ist. Aber egal. Die Polarlichter möchte ich sehen. Unbedingt. Der Flug ging über Stockholm nach LLulea. Von dort ca. 4-5 Stunden mit dem Bus weiter. Auf dem Flug Stockholm – Lulea schaute ich aus dem Fenster, unter mir alles dunkel aber viele viele blinkende Lichter. Es war gefühlt 22h, aber ein Blick auf die Uhr bestätigte: 15.30h. Neben mir sass ein Ehepaar, das in Lulea lebt und auf dem Rückweg von einem Städtetrip von London war. Die Frau fragte mich, wo ich denn hin wollte und ich sagte: nach Stora Sjöfället? Wohin? Storja Sjöfallet. Schweigen. Dann die Frage: was willst Du da denn? Da kann man nicht hin im Winter, da ist alles zugeschneit. Ich versuchte zu erklären, aber Heidi Maria (so hiess sie) konnte sich für mein Reiseziel um diese Jahreszeit so gar nicht erwärmen. Letztendlich drückte sie mir ihre Visitenkarte in die Hand und sagte: Pass auf, wenn es ganz schlimm wird, dann kommst Du einfach bei uns vorbei. Du kannst gerne bei uns wohnen. Spätestens da kam leichte Panik auf.

Wir kamen pünktlich in Lulea an, der Bus stand bereit, weiter ging es bei Schneetreiben durch die Dunkelheit Richtung Norden. Das Schild, das den Polarkreis anzeigte war nicht wirklich zu sehen, weil eingeschneit. Irgendwann dann die Ankunft in der kleinen Anlage. Ein leichtes, spätes Abendessen und Bezug der Zimmer.

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Am nächsten Tag trafen wir uns zum Frühstück und dann ging es los mit den Schneeschuhen. Es schneite und es war kalt und es war einfach wunderbar. Unberührte Natur, Landschaft so weit das Auge reichte. Nach ca. 4 Stunden kehrten wir zurück, aßen zu Mittag und um ca 15h wurde es tatsächlich dunkel. Also ab in die Sauna bis zum Abendessen. Später zusammensitzen am Kamin oder lesen und am nächsten Tag ging es weiter.

Ich habe jeden einzelnen Tag genossen. Nur die Polarlichter habe ich nicht gesehen. Bis zum 31.12. Um 22h waberten sie plötzlich in unglaublichen Farben um das Haus, ich stand sprachlos draussen und konnte es nicht fassen. Eine sehr entrückte Stimmung kam auf, Staunen und Schweigen und ein tiefes Gefühl von Zufriedenheit und Glück. Und Dankbarkeit. So etwas schönes sehen zu dürfen.

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Zwei Tage später reiste ich mit zur Huskyfarm und blieb dort noch 4 Tage. Das Licht dort war viel heller, die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau. Die Hunde tobten über den eingefrorenen See. Ich habe die Gastfreundschaft unendlich genossen und wurde von Tag zu Tag enspannter. Auch die Temperaturen, die dann mal kurz von heftigem Schneetreiben begleitet in den Keller gingen, konnten mich nicht aus meinem Wohlgefühl reißen.

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Ich habe jeden einzelnen Tag genossen. Alles, was man mir gesagt hatte, stimmte: es war kalt, aber es war eine trockene angenehme Kälte. Und mich den richtigen Klamotten war es überhaupt kein Problem. Ich habe nicht einmal gefroren. Es wurde früh dunkel. Aber nicht so viel früher als hier. Und durch die Massen von Schnee, wurde das Licht reflektiert und das war unglaublich schön.

Was mir keiner gesagt hatte: es herrscht eine wohltuende Stille. Man hört das Stapfen durch den Schnee, den Wind, das Rauschen der Bäume, alles wirkt so gedämpft und besänftigend. Die Uhren gehen langsamer. Die Kälte und das spezielle Licht oder eben auch die spezielle  Dunkelheit wirken entschleunigend.  Und das ist sehr angenehm.  Ich war nach 10 Tagen in schwedisch Lappland extrem entspannt. Und das Schöne daran: es hat echt angehalten. Über viele Wochen.

Im September darauf bin ich nochmals hingeflogen. Die erste Woche habe ich alleine in einer Hütte am See verbracht. Und auch das genossen. Danach bin ich wieder auf die Huskyfarm gezogen. Zu den Menschen und den Hunden und der Landschaft, die mir so an’s Herz gewachsen sind. Und ich habe es wieder genossen.

Nächste Woche packe ich meine Koffer. Und dann fliege ich wieder in den Norden. In die Kälte, die für mich keine mehr ist, in die Dunkelheit, die gar nicht so dunkel ist. Und zu den wunderbaren Zwei- und Vierbeinern, bei und mit denen ich eine wunderschöne Zeit verbringen durfte und wieder darf.

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Wer kennt das nicht, mit den guten Vorsätzen zum Neuen Jahr….

ich habe mir diesmal hauptsächlich eines vorgenommen: Schone Deine Nerven. Hat echt auch super geklappt. Bis gestern. Lag wohl auch daran, dass mich seit Jahren zum ersten Mal wieder eine richtige Grippe erwischt hat, und ich viel zu schwach zum mich Aufregen bin…Aber gestern – des ewigen im Bett liegens müde- habe ich mal um 18.45h oder so in SWR aktuell geschaut. Ganz entspannt. Bis…. eine Reportage von einer Reporterin namens Sandra Biegger gezeigt wurde.

Thema war die afrikanische Schweinepest, deren Virus wohl die Wildschweine in sich tragen (können)  Erwiesen ist das noch nicht. Weil es keinen Impfstoff gibt, sieht der Bauernverband Rheinland Pfalz nur EINE Lösung: um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, sollen mehr Wildschweine geschossen werden.

Nach Informationen von ‚Experten‘ könnten unsere heimischen Wildschweine die Erreger aufnehmen, beispielsweise indem sie Wurstreste fressen, und dann unsere Hausschweine mit dem Virus infizieren. (Nein, ich hab das auch nicht verstanden! Aber ich bin ja auch keine Expertin. Zumindest nicht so eine.)

Nach dieser Erklärung wird ein Schweinezuchtlandwirt eingeblendet. Reporterin Frau Biegger: Der Herr Uwe Bißbort ist sehr betroffen. Bei ihm dreht sich alles nur um seine Schweine, die sind sein Leben. 800 Sauen hat er in seinem Stall. Und 3 Eber.   Und dann wird Herr Bißbort eingeblendet. Streichelt eine seiner 800 Sauennasen und streut ein bisschen Heu über den Sauenkopf. Er sagt: ‚Da krieg ich Tränen in die Augen, wenn ich daran denke. Wenn sich nur eine Sau infiziert, müssen alle Sauen getötet werden. Alle. Und die 3 Eber, mit denen bin ich quasi auf Du und Du. Die folgen mir wie die Hunde.

Und dann kommt der Schwenk auf die Sauen: ALLE in Kastenständen. Können sich keinen Meter vor oder zurück bewegen. Eine Muttersau mit Ferkeln. Die Ferkel liegen in einer kleinen Box neben dem Kastenstand, in dem die Mutter liegt.

Ja Mensch Herr Bißbort, das nenn ich wahre Tierliebe. Und klar, wär ja zu traurig, wenn die sich infizieren. Von den Wildschweinen draussen. Das Wort draussen kennen Ihre Tiere gar nicht. Nicht gesehen, nicht gefühlt. Wie bitte sollen die Viren denn von den Wildschweinen in ihren klinisch reinen Schweinestall kommen? Die sterben schon vor Entsetzen an der Eingangstür. Und haben Sie schon mal davon gehört, dass das Halten von Schweinen in Kastenständen Tierquälerei und Tierleid bedeutet?

Und Frau Biegger vom SWR: wissen Sie eigentlich, was Sie da erzählt haben, in Ihrer Reportage? Mal drüber nachgedacht? Bevor der SWR so etwas unter das Volk streut. Das ist schwach. So was von schwach! (und nein, ich schreibe nicht, es ist schwachsinnig, obwohl ich das zugegebenermassen gerne täte). Da interviewen Sie einen Landwirt, der seine Tiere gegen jegliche Artgerechtheit hält und bedauern den dann vielleicht auch noch? Warum recherchieren Sie nicht lieber darüber, wie man überhaupt mal die Verbreitung des Virus stoppen könnte, und in welcher Form es denn generell vorhanden ist. Und warum es in WURSTRESTEN vorkommen soll. Wurstresten, die von Menschen in den Wald geworfen wurden? Deren größter Anteil vorher (vor dem in den Wald werfen) von Menschen gegessen wurde. Ja mei, haben denn jetzt die Menschen in Rheinland Pfalz alle das afrikanische Schweinepest Virus in sich? Müssen die jetzt auch vermehrt zum Abschuß freigegeben werden? Und warum, Frau Biegger, verlieren Sie kein Wort darüber, wie die Tiere von dem Herr Bißbort gehalten werden? Und wie das denn übereinstimmen kann  mit dem ‚ach die Tiere sind einfach mein Leben‘ und der gezeigten Einpferchhaltung. Keine Luft, keine Sonne, keine Bewegung. Schon von Ferkelleben an. Das nenn ich mal Emphatie! Kommt halt immer drauf an, auf welcher Seite man steht.

Und wie ist denn das Virus in die Wurst gekommen? Müssen jetzt vielleicht die Massenwurstproduzenten dafür grade stehen. Ach nee, vergessen Sie das, DIE können ja nie für irgendwas und sind es nie gewesen! Also, wenn ich nicht schon seit Jahren vegetarisch leben würde, dann würde ich mir jetzt gerne die Wurst vom Brot nehmen lassen.

…und für den Fall, dass Sie sich das Video aus SWR aktuell gerne selber mal anschauen möchten (weil ich könnte mir das ja auch alles nur ausgedacht haben) kommt hier der Link: swrmediathek.de/player.htm?show=82122400-f24d-11e7-a5ff-005056a12b4c

 

 

 

Kennen Sie auch dieses Gefühl von

Processed with MOLDIV

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Einschnürung im Hals, man glaubt, nicht mehr schlucken zu können, man fühlt sich wie gelähmt und ist unfähig einen Gedanken zu fassen oder sich zu bewegen – vor Entsetzen. Vor Entsetzen von etwas unfassbar Schrecklichem, das einem gerade begegnet oder begegnet ist. In Sekundenschnelle fräsen sich Bilder in unser Gedächtnis, die uns noch ewig begleiten werden.

Dieses Entsetzen überfällt mich, wenn ich unvorbereitet furchtbare Bilder von Tierquälerei sehe, wenn ich sehe, was hilflosen Tieren angetan wird, wenn ich ihre Augen, ihren Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung sehe. Bevor ich mich diesem Anblick entziehen kann, habe ich die Bilder im Kopf und bekomme sie nicht mehr raus. Das beschäftigt mich und lässt mich nicht mehr los.

Und ich frage mich, welchen Sinn es macht, diese Bilder zu verbreiten. Was bewirken sie? Helfen sie, die Welt und das Leben der Tiere zu verbessern? Ich glaube nicht. Sie lösen Entsetzen aus. Und dabei bleibt es leider meist. Und das Verbreiten kann auch für manch krankes Gehirn Inspiration sein. Inspiration, mal zu schauen, wie so etwas geht und was es auslöst.

Ich frage mich auch, warum der- oder diejenige, die dieses Bild oder den Film gemacht hat, nicht eingegriffen hat, anstatt das ins Netz zu stellen. Oder was ich tun kann, um diese Zustände zu verändern, abzuschaffen.

Diese Gedanken treiben mich um. Und an. Und zwar dazu, heute einen Appell gegen die Gedankenlosigkeit zu starten und eine Bitte auszusprechen, sich mit den Folgen von Handlungen zu befassen.

Fast alle, die ich kenne sind für den Tierschutz, finden es furchtbar, wenn Tiere gequält oder getötet werden. Wenn das wirklich so ist, warum läuft dann so viel schief?

Wie passt es zusammen, dass jemand Regenwürmer oder Schnecken von der Straße auf die Wiese trägt, damit sie nicht zertreten oder überfahren werden – im Gegenzug aber beim Discounter die XXL Packung mit Fleischprodukten kauft, deren Inhalt sicher nicht von glücklichen Tieren stammt.

Wie passt es zusammen, dass jemand sein Haustier mit allen möglichen Nahrungsergänzungmitteln  gesundheitlich unterstützt, sich aber empört,  wenn ich eine Futterumstellung auf hochwertiges Futter mit Fleisch aus artgerechter Tierhaltung vorschlage, weil das viel zu teuer würde. Spart aber längerfristig Kosten für gesunderhaltende Maßnahmen. Und viele kleine gelbe Plastiktütchen, weil Hunde bei guter Ernährung ihr Futter besser verwerten können und deshalb  weniger kacken. Und das ist auch noch gut für die Umwelt..

Wie passt es zusammen, dass jemand vehement seine vegetarische Ernährung vertritt, sich aber keine Gedanken darüber macht, dass die meisten herkömmlichen Käsesorten mit tierischem Lab hergestellt werden. Tierisches Lab ist ein Enzym, das aus dem Magen von Kälbern (oder Ziegen oder Schafen), die noch mit Milch gefüttert werden ‚gewonnen‘ wird. Und dieses Lab kann man nicht einfach abzapfen, dazu muss das Tier getötet werden.

Passt natürlich gar nicht zusammen und das ist es auch, was ich damit meine, sich Gedanken über die Folgen unseres Tuns zu machen.

Ist doch eigentlich ganz einfach: wir alle können enorm viel tun, um Dinge zu verändern. Im Kleinen und auch im Großen. Wir brauchen uns nur von der passiven Seite auf die aktive Seite bewegen. Kostet nix, außer etwas Mühe, Nachdenken und Konsequenz. Dass so etwas aber auch Folgen für das persönliche Umfeld hat, werden wir schnell merken. Ist auch nicht immer so schön, aber nur Heulen und Zähneklappern bringt’s halt auch nicht.

Und das wären die Alternativen:

Wenn ich Fotos oder Filme von misshandelten Tieren sehe oder Berichte darüber lese, dann klick ich die nicht einfach mit ‚teilen‘ an, sondern ich tue etwas. Zum Beispiel unterstütze ich eine Organisation, die tatkräftig gegen diese Missstände vorgeht. Oder – wenn ich es live erlebe, greife ich ein. Das ist superschwer und es bringt Angstgefühle hoch, weil ich ja nicht weiß, welche unmittelbaren Folgen mein Handeln hat. Und heute ist die Gewaltbereitschaft einfach sehr hoch ( Die Hilfsbereitschaft aber auch). Ich kann mir aber eine andere Person als Helfer mit ins Boot holen, zu zweit ist man stärker.

Ich ziehe die Konsequenzen aus meinem Handeln. Wenn ich Tierquälerei nicht ertragen kann, dann kann ich auch kein Billigfleisch mehr kaufen. Auch nicht im Tierfutter. In der Konsequenz kann ich dann überhaupt kein Fleisch mehr kaufen. Egal von was für einem Tier. Ausnahme: ich habe ein Haustier. Darüber muss ich mir vorher klar sein. Eine Katze z.Bsp. ist ein reiner Fleischfresser. Da läuft nix mit vegan oder vegetarisch. Das macht die Katze krank. Also kommt hier wieder das Tierfutter mit Fleisch aus artgerechter Haltung ins Spiel. Und das muss es mir dann auch wert sein.

Ich gehe nicht mehr in ein Lokal – auch wenn die Betreiber noch so nett sind und das Lokal noch so angesagt – wenn dort Foie Gras auf der Speisekarte steht. Foie gras (französisch für „Fettleber“) ist eines der furchtbarsten Beispiele dafür, wie Menschen Tieren aus vermeintlicher „Tradition“ schreckliches Leid zufügen. Es handelt sich bei Foie gras um die verfettete Leber junger männlicher Enten und Gänse, die mit enormen Mengen „Futter“ zwangsgestopft werden, bis sich ihre Leber krankhaft weit über das normale Maß vergrößert hat – und zuweilen sogar reißt. (Info PETA).

Das wäre die passive Konsequenz. Die aktive wäre, das Thema anzusprechen und darum zu bitten, die Foie Gras von der Speisekarte zu nehmen. Auch nicht soooo leicht, dieser Schritt.

Ich verzichte auf den leckeren Bergkäse vom Marktstand, weil mir der Verkäufer auf meine Nachfrage nach dem Lab unwirsch mitteilt, dass Käse mit tierischem Lab hergestellt werden MUSS. Sonst schmeckt er nicht. Tut er doch! Man müsste es nur mal probieren. Eine Freundin von mir stellt Ziegenkäse her. Die habe ich nach dem Lab gefragt. Die Antwort: das war mir gar nicht klar, dass es auch mit mikrobiellem Lab geht. Das probier ich aus. Hat sie getan. Und das Ergebnis ist megalecker !

Ein Thema, das für mich gerade nachdenkenswert ist: Eine der Heilmethoden, die ich gelernt habe ist die Blutegeltherapie. Hatte ich nie ein Problem mit, da man die Blutegel nach der Therapie zurückgeben konnte und sie in einem ‚Blutegelrentnerteich‘ nach getaner Arbeit den Rest ihres Lebens verbringen durften. Inzwischen ist das aber gesetzlich verboten und so müssen die Tiere umgebracht werden. Seitdem möchte ich keine Blutegelbehandlung mehr durchführen. Ja, ja, ich sehe schon, wie manche hier das Gesicht verziehen und sagen: ist doch nur ein Egel. Klar. Aber muss ich den deshalb umbringen?  Erst macht der einen super Job und zum ‚Dank‘ dafür, lege ich ihn zum Sterben in den Tiefkühler? Nein, muss ich nicht, ich kann ihn auch zu Hause aufbewahren und dann darf er weiterleben….

Das meine ich mit den Konsequenzen. Es gibt Dinge, die kann ich leicht ändern, dann gibt es Dinge, die fallen mir wahnsinnig schwer. Wenn man mal anfängt, dann ist das ein offenes Ende. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr Veränderung bringt es…..und das ist dann die Veränderung zum Guten.

Das ist meine Bitte: einfach mal anfangen. Kleine Alltagssituationen überdenken und schauen, ob wir sie nicht besser machen können – für uns und die Tiere. Und niemanden überschütten mit grauenvollen Bildern. Die helfen nicht, sondern sie lähmen uns. Machen uns fast handlungsunfähig. Mir geht das jedenfalls so. Wenn ich ein Tier z.Bsp. kinesiologisch  behandle, dann schließe ich die Behandlung immer ab mit der Frage an mich selbst: Alles getan zum Wohl des Tieres? Wenn ja, ist gut. Wenn nein, mache ich weiter. So lange, bis es gut ist. So könnte ich dann auch den Satz, den ich neulich gelesen habe ‚ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte‘ ersetzen mit ‚am Ende ist alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende‘ .